Wo stehst du in der Rangliste?
Wir Menschen beurteilen – das ist ganz natürlich und wir machen es blitzschnell, bevor wir überhaupt bewusst denken.
Mit der Beurteilung geht oft einher, dass wir einstufen. Das ist besser als das andere, der ist grösser und die ist weiter – sei es im Sport, im Beruf oder auch in der Schule. Unsere Leistungsgesellschaft lebt davon, dass Ranglisten erstellt werden. Schliesslich ziehen die vorne oder oben rangierten ja auch Anerkennung und Lob daraus.
Die Frage ist dabei nur: zu welchem Preis? Aber darum geht es hier gerade nicht.
Das automatische Bewerten und Schubladisieren können wir nicht verhindern. Wir können uns aber ganz bewusst darauf achten, dass wir weniger in besser und schlechter urteilen. Ein Kind ist nicht viel schlechter in der Schule, sondern hat vielleicht andere Begabungen. Ein Sportler ist nicht nur die Nummer 100 in der Rangliste, sondern hat es so weit gebracht! Diese Frau ist nicht schlecht gestylt, sondern hat einfach einen anderen Kleidergeschmack. Dieses Essen ist nicht ungeniessbar, sondern ich mag es nicht.
Ich wünsche mir, dass wir freundlicher mit unseren Mitmenschen und Situationen umgehen und weniger die Rangliste von oben nach unten und umgekehrt besetzen, sondern auch mal quer und über den Tellerrand hinausdenken.