In welche Schublade steckst du mich?
Ja, das kennen wir alle: wir stecken Menschen und Dinge in Schubladen und genau das gleiche passiert mit uns selbst. Wann hast du dich das letzte Mal darüber geärgert, dass sich jemand über dich eine Meinung gebildet hat, ohne dich zu kennen?
Wieso machen wir Menschen das? Wieso urteilen wir so schnell über andere und dann meist noch pauschalisiert?
Oft hat es etwas mit Sicherheit zu tun. Es gibt uns ein gutes Gefühl, wenn wir wissen, wohin jemand «gehört». Wir können uns dann besser zurechtfinden und unser Verhalten entsprechend wählen.
Zum Teil stecken wir eine Person aber auch in eine Schublade, damit wir uns selbst besser fühlen. Zum Beispiel dann, wenn unser Selbstwertgefühl gerade nicht so gut ist. Es steigert dann komischerweise (zumindest sehr kurzfristig) unser Wohlbefinden, wenn jemand in unserer Umgebung «noch schlechter» ist als wir.
Das erste Beispiel findet eher im Unterbewusstsein statt – und das innerhalb einer Millisekunde. Bevor wir merken, dass wir urteilen, haben wir es schon getan. Das zweite Beispiel ist schon eher ein bewusster Gedankengang. Wir suchen nach jemandem, den wir in eine Schublade stecken können.
Aber was tun? Zuerst mal akzeptieren, dass Urteilen menschlich ist. Und schon das Erkennen des Urteils und der Schublade hilft! Der nächste Schritt wäre dann, die Schublade nicht gleich zuzuschlagen, sondern offen und neugierig auf den Menschen zuzugehen.
Bist du dabei, das voreilige und endgültige Schubladisieren in unserer Gesellschaft zu reduzieren?