eigentlich MÜSSTE ich schnell
Musst du wirklich oder möchtest du? Wieso hast du das Gefühl, dass du etwas tun musst? Oder möchtest du etwas «müssen» müssen?
Ich habe in den vergangenen Wochen versucht darauf zu achten, wie oft ich das Wort «müssen» verwende. Ganz schön oft – zu oft…
Der Eindruck, etwas zu müssen, kann von aussen oder aber auch von innen ausgelöst werden.
Wir können der Meinung sein, dass unser Umfeld, die Gesellschaft oder die Umstände ein gewisses Verhalten von uns erwarten. Und deshalb MUSS ich gewisse Dinge tun. Wir machen uns zum Opfer unserer Aussenwelt. Was passiert, wenn wir es nicht tun? Wir befürchten Liebesentzug, fehlende Anerkennung, nicht dazu zu gehören, etwas zu verlieren, gegen Regeln zu verstossen und so weiter.
Manchmal ist es aber auch so, dass ich mich gebraucht oder wichtig fühlen möchte. Etwas machen müssen, vor allem wenn es um eine andere Person geht, macht mich zu einem guten Menschen. Wenn ich das nicht mache, dann geht es jemand anderem schlecht – deshalb bin ich wertvoll. Ich bin eine wichtige Person, weil ich so viel zu tun habe und so viele Dinge machen muss. Ich kreiere damit Abhängigkeiten zu Mitmenschen.
Das Gefühl, etwas zu müssen, kann bewusst oder unterbewusst Druck auf uns ausüben – wir fühlen uns gestresst. Was passiert, wenn du deine Aussage umformulierst? «Ich muss noch die Wohnung putzen» würde dann zum Beispiel zu «ich möchte die Wohnung putzen, weil ich gerne in sauberen Räumen lebe». Das tönt ganz anders und hat eine andere Schwingung. Und wenn du dich vor der Reaktion deiner Aussenwelt fürchtest, dann äusserst du den neuen Satz leise zu dir selbst.